Schwarzer Stuhlgang
Es gibt unterschiedliche Gründe für die Schwarzfärbung des Stuhls, von medizinischem Interesse sind hier lediglich die Ursachen des sogenannten Teerstuhls (Meläna). Schwarzer Stuhlgang kann jedoch auch das Ergebnis der Einnahme verschiedener Nahrungsmittel beziehungsweise Medikamente sein. Lebensmittel, die zu Schwarzfärbung des Stuhls führen können, sind in erster Linie Heidelbeeren sowie alle daraus erzeugten Produkte, Brombeeren und schwarze Johannisbeeren. Weiters Spinat, Rotkohl und verschiedene Rotweinsorten. Auch eisenhaltige Medikamente sowie Tierkohle können der Grund für schwarzen Stuhlgang sein. Ist die Einnahme einer der genannten Substanzen erinnerlich, besteht in den überwiegenden Fällen kein Anlass zur Sorge.
Schwarzer Stuhlgang kann andererseits aber auch eines der Anzeichen für das Vorliegen einer Blutung aus dem oberen Verdauungstrakt sein. Ursachen dafür sind oberflächliche Schleimhautverletzungen, bedingt beispielsweise durch stark Schleimhaut reizende Substanzen wie Alkohol, Nikotin oder Koffein, die den Schutzfilm der Magenschleimhaut angreifen.
Auch regelmäßiger Stress führt zur Ausschüttung von sogenannten Stresshormonen, die ebenfalls die Magenschleimhaut schädigen.
Als weitere Blutungsursachen kommen tiefere Schleimhautverletzungen (Geschwüre), beziehungsweise bösartige Tumore in Frage. In all den genannten Fällen wird das aus Verletzungen der Magenschleimhaut freigesetzte Blut durch die Magensäure verdaut. Die schwarze Färbung des Stuhls resultiert hierbei aus einer Reaktion des roten Blutfarbstoffs mit der Magensäure.
In den seltensten Fällen ist die Schwarzfärbung des Stuhls das Erstsymptom einer Magenblutung. Wesentlich häufiger tritt zunächst eine allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit auf. Weiters auffällig ist die ausgeprägte Blässe der Haut und insbesondere der Schleimhäute. Weitere Beschwerden können Appetitlosigkeit, Völlegefühl sowie Schmerzen im Oberbauch sein.
Müdigkeit und Blässe werden durch den Blutverlust in den Verdauungstrakt verursacht, der zu diesem Zeitpunkt meistens noch nicht erkannt worden ist, jedoch bereits anhand eines Blutbildes vom Arzt als Blutungsanämie (Blutarmut bedingt durch eine in diesen Fällen nicht sichtbare Blutung) beurteilt werden kann.
Der eindeutige Laborbefund in Verbindung mit der Schwarzfärbung des Stuhls legt die Verdachtsdiagnose auf das Vorliegen einer Blutung aus dem oberen Verdauungstrakt sehr nahe.
Der Nachweis des Blutes im Stuhl gelingt mittels Indikatortest. Fällt der Test positiv aus, ist eine gründliche Abklärung einschließlich einer Magenspiegelung unumgänglich. Kann in dieser Untersuchung das Vorliegen sowohl eines Tumors als auch eines stark blutenden Magengeschwürs ausgeschlossen werden, bestehen auch mehrere alternative Behandlungsmöglichkeiten.
Alternative Behandlungsformen
Aus der Pflanzenheilkunde sind einige Pflanzen bekannt, die eine Schutzschicht über die angegriffene Magenschleimhaut legen und dadurch zu ihrer Heilung beitragen können, beispielsweise Malvenblätter und Kamillenblüten. Als Tee zubereitet wirken Kamillenblüten außerdem entzündungshemmend. Diese Eigenschaft machte man sich in Form von Rollkuren zu Nutze. Hierbei wird eine Tasse Kamillentee auf nüchternen Magen getrunken, anschließend legt sich der Kranke zunächst 10 Minuten auf den Rücken, um sich dann erst auf die Linke Seite, danach auf den Bauch und zu guter Letzt auf die Rechte Seite zu drehen. Wichtig ist, vor jedem Lagewechsel eine Halbe Tasse Kamillentee nach zu trinken. Wird die Bewegungsabfolge strikt eingehalten, werden dadurch sämtliche Magenabschnitte vom Kamillentee erreicht. Bei stressbedingter Gastritis haben sich häufig Teemischungen aus Melissenblättern und Hopfen bewährt.
Stressbedingte Irritationen der Magenschleimhaut können auch durch Entspannungstechniken, beispielsweise autogenes Training, positiv beeinflusst werden.
Die günstigste und effektivste Methode zur Schonung der Magenschleimhaut dürfte jedoch der verantwortungsvolle Umgang mit Genussmitteln wie Alkohol, Nikotin und Koffein, sowie eine ausgewogene Ernährung und ein ausbalancierter Lebensstil sein.